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Hacken für Deutschland
„Ich bin eher nicht der 'No risk, no fun'-Typ", sagt Lukas K. „Eher im Gegenteil, ich mache Sachen im Regelfall nur, wenn ich mir sicher bin, dass ich keine Probleme bekomme.“ So erklärt der 31jährige Informatiker den Hintergrund seiner damaligen Bewerbung beim BND. Denn hier darf er das tun, was er wirklich gut kann und ihm Spaß macht: Hacken.
Lukas, Informatiker im BND:
„Ich wollte nie etwas Illegales tun und hacken ohne dienstlichen Auftrag ist nunmal strafbar."
Schon als Kind war ihm klar, dass Computer seine Welt sind. Er suchte die Herausforderung, Systeme nicht nur zu verstehen, sondern sie auch zu brechen. Schnell stellte er fest, dass er auf diesem Gebiet ein besonderes Talent hat. Als er schließlich bei einer wichtigen europäischen Hacker-Challenge ins Finale kam, wusste er, dass er damit auch sein Geld verdienen möchte.
„Ich wollte aber nie Illegales tun und Hacken ohne dienstlichen Auftrag ist nun mal strafbar“, betont er. Wichtig sei bei seiner Tätigkeit, dass er sich in der Szene – auch wenn er kein Teil mehr davon ist – auskennt und weiß, wie sie tickt. „Beim Hacker ist der Spielgedanke relativ hoch“, erklärt der Informatiker. Das müsse man in seinem Job immer mitdenken.
Hier sind Teamwork und kreative Lösungen gefragt
Lukas nutzt seine Fähigkeiten, um sich Zugang zu Computer-Netzwerken im Ausland zu verschaffen und dort wichtige Informationen zu gewinnen, die der BND zur Erfüllung seines Auftrages braucht. So sorgt er dafür, Deutschland sicherer zu machen. Ihm ist bewusst, dass ein verantwortungsvolles Vorgehen bei seiner Aufgabe allerhöchste Priorität hat.
„Man arbeitet nie ganz allein, sondern ist Teil eines Teams, zu dem einige der schlausten Köpfe dieses Landes zählen.“
„Besonders stolz ist man, wenn man das Ergebnis der eigenen Arbeit in einem geheimen Bericht des BND wiederfindet“, erklärt Lukas. Denn die Berichterstattung an die Bundesregierung, die Meldung über wichtige Entwicklungen, sei ja eben das Ziel auch seiner Tätigkeit. Hier arbeite er Hand in Hand mit den Kolleginnen und Kollegen in der Auswertung.
Außerdem gehe die Arbeit nicht nach „Schema F“, wie häufig in Unternehmen gearbeitet werde. Sondern man könne und müsse häufig außergewöhnlich kreative Wege zur Problemlösung finden. „Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu arbeiten“, sagt Lukas.
"Mich reizt die Herausforderung"
Seine Tätigkeit beschränkt sich auch nicht auf die Arbeit am Schreibtisch in Deutschland. Er geht regelmäßig auf Fortbildungen ins Ausland und tauscht sich auf Konferenzen und in Fachgesprächen mit internationalen Partnern aus.
Und für wie realistisch hält er Filme und Serien über Hacker? „Alles Quatsch“, sagt Lukas. Im echten Leben sei alles viel komplizierter und nicht mit ein, zwei Tastenkombinationen zu lösen. Aber das ist ja gerade die Herausforderung, die ihn reizt.
Klar könne er in der Wirtschaft auch Firmensysteme auf ihre Sicherheit testen und damit wesentlich mehr verdienen als im öffentlichen Dienst. „Aber es geht nicht um’s Geld, sondern um die Aufgabe und die reale Herausforderung!“ Denn ein System hacken, ohne dass es ein bestellter Test ist, das darf er nur hier – da ist der Job beim BND für ihn einzigartig.